Mal vorneweg: Zu den Socken habe ich mittlerweile schon ein oder zweimal für kurze Zeit gegriffen, die langen Hosen habe ich erst heute Morgen das erste Mal getragen. Im Nachhinein wäre es nicht mal nötig gewesen, und nach unserer Rückkehr nach der Schiffstour habe ich sofort wieder die kurzen Hosen angezogen! 😉
Jetzt geht es aber wie gewohnt der Reihe nach weiter!
Das letzte Mal habe ich aus Dunedin berichtet, nachdem wir die Albatroskolonie besucht haben. Am Tag danach fuhren wir weiter Richtung Süden. Auf der Otago-Peninsula machten wir nach 15Minuten fahrt ab unserem Campingplatz Halt. Wir befanden uns an der „Sandfly-Bay“, die aber ihren Namen nicht, wie wir zuerst befürchteten, wegen den Fliegen hatte, sondern wegen dem „fliegenden Sand“. Hier gab es eine Seehundkolonie, und Gelbaugenpinguine (welche wir natürlich nicht sahen, da sie wie alle anderen tagsüber auf dem Meer sind). Der Weg an den Strand führte über Sanddünen, was auf dem Weg nach unten locker ging, und Spass machte, aber auf dem Weg zurück recht anstrengend war (zwei Schritte nach vorne, einer zurück).
Für die Strecke in den Süden wählten wir einige Umwege, die über Küstenstrassen, statt über den Highway führten. So kamen wir auch am Nugget Point vorbei, wo der älteste Leuchtturm Neuseelands steht.
Die Nacht verbrachten wir auf einem sehr abgelegenen DOC (Department of Conservation) Campingplatz, der über mehrere Kilometer Schotterpiste angefahren werden musste. Wir waren aber doch ziemlich erstaunt, wie viele Andere ebenfalls diesen Campingplatz aufgesucht hatten, konnten es aber völlig verstehen!
Am nächsten Tag besuchten wir als erstes die Purakaunui Falls. Der Wasserfall selbst war aber nicht halb so spektakulär, wie der Wald, durch den der Weg zum Wasserfall führte. Es war wieder einer von den Wäldern, die völlig verwildert sind, alles mit Moos bewachsen ist, und man sich ohne Mühe jedes Fabelwesen aus irgendeinem Märchen einbilden könnte.
Nach einem kurzen Stück dem Highway entlang, machten wir erneut einen Abstecher über eine weniger befahrene Strasse. Hier besuchten wir die „Niagara Falls“! Ohne Witz, der Wasserfall heisst offiziell so, hat aber das Attribut „einer der kleinsten Wasserfälle der Welt“. Die wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen, und zückten unsere Kameras. Seht selbst, was uns erwartet hat! 🙂
Nach den Niagara Falls war unser nächstes Ziel der „Slope Point“, der Südlichste Punkt der Südinsel. Hier habe ich festgestellt, dass ich mit meinem Schnäggehüsli und den 5117 gefahrenen Kilometer vom Slope Point bis über den Südpol hinaus gefahren wäre, und mir in die andere Richtung nur 23Kilometer bis zum Äquator gefehlt hätten! Wie klein die Welt plötzlich ist…
Am südlichsten Punkt angelang, dreht sich unsere allgemeine Fahrtrichtung wieder nach Norden. Weiter ging es nach Invervargill und Bluff, wo wir die Nacht verbrachten.
Gestern haben wir den grössten Teil des Tages im Auto verbracht. Wir sind weiter der „Southern Scenic Route“ gefolgt, bis nach Te Anau, und weiter bis fast in die Hälfte nach Milford Sound.
Zwischen Te Anau und Milford Sound führt die Strasse grösstenteils durch den Fiordland-National-Park. Hier ist alles unbewohnt, und von Handyempfang kann man nur träumen. Bei dieser wunderschönen Landschaft vermisst man das Handy aber auch kein bisschen (abgesehen davon muss man ja tagsüber auch keine Nachricht von Zuhause erwarten, da ihr ja immer alle tief und fest am schlafen seid 😉 ).
Nach einer Nacht im Abseits ging es heute morgen um 7.00Uhr weiter, um vor den grossen Massen in Milford Sound anzukommen. Das Timing war perfekt: wir fanden ohne Probleme einen Parkplatz in Hafennähe. Als wir uns für eine Schiffstour anmelden wollten, hiess es, dass das Gate in zwei Minuten schliesst, und wir noch mit dieser Tour mitkönnen. Es war die erste Fahrt an diesem Tag, ein kleineres Schiff als andere, und eine angenehme Anzahl Personen auf dem Schiff. Das wäre später am Tag bestimmt anders gewesen!
Das Schiff tuckerte mit uns durch den ganzen Fjord, bis wir ans offene Meer kamen und wieder umdrehten. Unterwegs bestaunten wir die hohen, steilen Bergflanken auf beiden Seiten des Fjordes. Überall gab es Wasserfälle, die ungebremst von weit oben ins Meer fielen.
Auf dem Rückweg schwammen plötzlich Delfine mit! Zuerst sahen wir nur zwei, und plötzlich wurden es immer mehr, bis wir keine Ahnung mehr hatten, wie viele es waren.
Als die Delfine nach einer Weile zum nächsten Schiff wechselten, warteten schon die Seehunde auf uns. Einige schliefen noch auf einem Felsen, andere haben sich neben den Felsen schon zur Morgenfitness getroffen, und machten verschiedene Übungen im Wasser, um das Frühstück besser verdauen zu können, wie uns erzählt wurde! 🙂
Zurück in Milford Sound gönnten wir uns Kaffee und Kuchen, und machten uns gleich danach auf unseren eigenen (kurzen) Verdauungsspaziergang, dem Wasser entlang.
Da Milford Sound aus Visitor Center, Lodges, Hafen und Parkplatz zu bestehen scheint, fuhren wir kurz nach dem Mittag wieder zurück. Jetzt sind wir auf einem Campingplatz in Te Anau, wo wir unseren Camper wieder mal dem Strom anschliessen, all unsere Geräte aufladen können, und Handyempfang haben!
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