Mittlerweile ist meine Reise auf der Nordinsel abgeschlossen, und meine zweitletzte Etappe meiner Weltreise, die Südinsel, hat begonnen. Ein komisches Gefühl, wenn ich daran denke, dass ich in 3.5Wochen schon wieder Zuhause bin!
Aber beginnen wir bei den letzten Tagen auf der Herepeka-Farm: Am 2. Januar halfen Papi und ich Reto, ein „Wasserproblem“ einer Tränke zu lösen. Danach fuhren wir nach Maungaturoto, um für Herta einzukaufen.
Am Nachmittag zeigte mir Nick, wie man schert. Die armen Schafe mussten über zehn Minuten für mich herhalten, bis sie endlich fertig geschoren waren. Wenn man selber mal ein Schaf geschoren hat, wird es plötzlich noch viel eindrücklicher, wie die Scherer arbeiten! Es sieht immer so locker aus, wie die Schermaschine durch die Wolle geht, aber wenn man die Maschine nicht genau richtig hält, bleibt sie stecken. Vorallem aber ist es unbegreiflich, wie sie das in diesem Tempo können. Bis ich das Schaf in der richtigen Lage hatte, hätte ein Scherer schon fertig geschoren!
Ich hatte meinen Spass, und Reto wollte mir für nächstes Jahr eine Stelle anbieten (Papi meinte danach, das wäre für mich ein Ganzjahresjob, in meinem Tempo!)
Abends hiess es leider, die Koffern zu packen, und das Auto zu putzen. Am nächsten Morgen fuhren wir um 5.00Uhr los, Richtung Auckland. Zuerst machten wir am Flughafen das Check-in, und gaben unser Gepäck ab, bevor wir zur Autovermietung fuhren. Hier gab ich mein mittlerweile heissgeliebtes „Chaos“, oder „Schnäggehüsli“ ab. Übrigens: 5`117km bin ich damit gefahren!
Um 11.00Uhr startete unser Flugzeug in den Süden. 1h15min später landeten wir in Christchurch. Hier übernahmen wir unseren Camper, besuchten einen Supermarkt, und fuhren noch ein Stück bis zu einem schönen Campingplatz.
Am nächsten Tag fuhren wir nach Timaru. Hier besuchten wir zuerst einen Strand, der aber recht von Menschen überfüllt war (Sommerferien halt), danach fanden wir einen Parkplatz, wo wir für die Nacht bleiben durften. Eine Fotostunde am Strand durfte auf keinen Fall fehlen. Wir wurden sogar richtig von einer Welle erwischt, währenddem wir versuchten ein immer noch besseres Bild zu schiessen!
Gestern Morgen begann der Tag regnerisch. Da unsere Kameras kein Wasser mögen, traf man uns hauptsächlich im Auto an. In Oamaru machten wir einen kurzen Zwischenhalt, und watschelten trotz leichtem Nieselregen durch den Ort. Im Hafen befand sich eine Kormorankolonie, und eine kleine Pelzrobbengruppe, welche wir (trotz Fotografierverbot) auf dem Film festhielten.
Unser Tagesziel waren die „Moreaki Boulders“, wo wir Nachmittags eintrafen. Bis hierhin hörte es auf zu Regnen, und wir konnten uns herauswagen. Die Moreaki Boulders sind Kugelrunde Steine mit über einem Meter Durchmesser, die an einem Strand liegen. Hier tobten wir uns eine Weile aus. Danach suchten wir einen Campingplatz auf, der sich gleich im Dorf daneben, Moreaki, befand. Abends liefen wir noch bis an die Spitze der Landzunge, auf der wir uns befanden, wo wir ganz unerwartet auf eine weitere Seehundkolonie, direkt neben dem Weg, trafen.
Heute regnete es wieder, also hielten wir uns erneut mehrheitlich im Auto auf. Wir fuhren über einige Nebenstrassen nach Dunedin. Auch hier knipsten wir ein paar Fotos von den schönen Gebäuden. Danach kletterten wir die steilste Strasse der Welt hoch (39% Steigung, und ich glaube, ich bin mit den 45% bei den Putangirua Pinnacles wirklich recht nah), und rückten ein paar schräge Bäume zurecht (siehe Fotos;-) )
Von Dunedin führt eine Strasse auf die Otago-Peninsula, wo wir uns einen Platz auf einem Campingplatz sicherten, und später noch bis ganz ans Ende der Halbinsel fuhren. Hier gibt es eine Albatroskolonie. Wir schlossen uns einer Tour an (ohne Tour sieht man keine Albatros) und waren erstaunt, dass wir nur zu viert waren. Wir hatten perfekte Sicht auf die Vögel im Abendlicht! Sie sind um einiges grösser, als ich erwartet hatte. Die Flügelspannweite beträgt etwa 3Meter!
Nach der Tour warteten wir noch einen Moment auf dem Parkplatz, bis es dunkel wurde. Ausser der Albatroskolonie gab es nämlich auch noch eine Pinguinkolonie, aber tagsüber sind alle Pinguine auf dem Meer. Sie kehren kurz nach Einbruch der Nacht zurück ans Land, und wir hofften, einige zu sehen. Wir waren aber zu weit weg vom Wasser, und es wurde kalt. Allgemein wurde es in den letzten Tagen recht kühl und windig. Im Moment bleibe ich aus Prinzip noch bei den kurzen Hosen, Barfuss und Sandalen (es ist ja schliesslich Sommer!!!) aber oben braucht es mehrere Schichten.
Jetzt ist es schon morgen, und deshalb höchste Zeit zu schlafen. Bis in ein paar Tagen!
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