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Jetzt wird’s heiss!

Nach meiner Ankunft in Rotorua besuchte ich als erstes ein Visitor-Center. Ich hatte noch immer keinen Reiseführer, wegen Platzmangel im Koffer habe ich keinen von Zuhause mitgenommen, und in Neuseeland habe ich noch keinen gefunden. Auch hier gabs keinen, aber ich fand einige nützliche Prospekte.

Am Nachmittag spazierte ich dem See entlang und beobachtete alles, was brodelte. Das war eine Menge! Ich lief einem Spazierweg entlang, und kehrte erst nach über zwei Stunden zu meinem Auto zurück. Da offensichtlich ein Gewitter aufzog, suchte ich mir einen Platz für die Nacht, und fand einen etwas ausserhalb des Ortes, weg vom Schwefelgeruch.

Am nächsten Tag besuchte ich Whakarewarewa und Te Puia. Whakarewarewa ist ein Maoridorf, das ich aber nur von aussen betrachtete, da mir der Eintritt doch etwas viel erschien. Te Puia ist ein Heissquellgebiet am Rand von Rotorua. Von kochendem Schlamm bis zu Geysiren gibt es alles. Ausserdem ein Kiwi-Haus, aber die Kiwis widmeten sich gerade ihrem Schönheitsschlaf.

Leider endete der Ausflug in einem Platzregen. Ich hatte wegen des warmen Wetters keine Jacke dabei, und als ich durchnässt war begann ich leicht zu frösteln. Da ich der grösste Teil des Parks gesehen hatte, kehrte ich zum Auto zurück. Im strömenden Regen fuhr ich einen Moment, bis ich ein Campingplatz fand, der mir passte. Unterwegs hörte der Regen übrigens auf einen Schlag auf und die Strasse war trocken!

Auf meinem Campingplatz war der Eintritt zu mehreren Hot Pools inbegriffen, also genoss ich ein warmes Bad. Am Abend tauschte ich Reisetipps mit einem Schweizerpaar nebenan aus (die aber gerade einige Jahre in Australien gelebt hatten).

Gestern Morgen habe ich nochmal einen Thermalpark besucht, nur wenige Kilometer vom Campingplatz entfernt. Hier gibt es einen künstlichen Geysir (basierend auf einer natürlichen heissen Quelle) der einmal Täglich vorgeführt wird. Dummerweise lief ich gerade zur perfekten Zeit an, um ihn zu sehen, was danach zur Folge hatte, dass alle Besucher am gleichen Ort waren. Die „Vorführung“ selbst war ganz lustig. Wie in einem Amphitheater sitzt man auf einer Tribüne, die halbrund um den Geysir aufgebaut wurde. Punkt 10.15Uhr kommt ein Maori und erzählt die Geschichte vom Geysir: Gefangene eines Straflagers in der Nähe von Wai-O-Tapu bemerkten 1906, dass die Quelle, in der sie ihre Wäsche wuschen, auf Seifenlauge reagiert. Daraufhin verengte der Leiter des Straflagers die Öffnung der Quelle mit einem Stahlrohr und baute einen Kegel aus Bimsstein rundherum. Wenn jetzt Seife durch die Öffnung geschüttet wird, beginnt die Quelle Wasser zu spucken. Nachdem die Märchenstunde fertig ist schüttet er Seife in das Loch, und nach einiger Zeit kommt zuerst Schaum aus dem Loch, und irgendeinmal kommt eine Wasserfontäne (inklusive Seifenblasen) für etwa fünf Minuten hoch. In dieser Zeit vergessen sich die Asiaten, und man hört nur noch die „Wow“-Rufe und das Knipsen der Kameras. Selbst sieht man aber nicht viel, weil immer jemand direkt vorne dran steht.

Nach der Show wollten natürlich alle gleichzeitig zurück zum Haupteingang des Parks (der Lady Knox Geysir ist etwa fünf Minuten weiter in die andere Richtung ausserhalb des eigentlichen Parks), um danach durch den Park gehen zu können. Ich wartete einen Moment um das Schlimmste vorbei zu lassen, Menschen hatte es danach immernoch genug.

Der Park an sich war aber sehr schön. Seen in allen möglichen (und eigentlich auch unmöglichen) Farben, Höhlen und Löcher in denen es brodelte und der Dampf aufstieg. Auch wenn es so aussieht: Die Farben auf den Fotos sind NICHT übersättigt! Es war wirklich so!

Nach Wai-O-Tapu setzte ich mir Taupo zum Ziel. Es dauerte auch nicht lange bis ich da war. Als erstes besuchte ich hier die Huka Falls. Auch hier: das Wasser war richtig blau!

Danach suchte ich den vorher bestimmten Campingplatz auf, und ging zu Fuss in das Stadtzentrum. Der Tag war sehr warm, und auf dem Trottoir gab es keinen Schatten. Ich war klitschnass! Aber: Ich habe endlich einen Reiseführer gefunden!

Heute Morgen brauchte ich einige Zeit, bis ich alles fand was ich brauchte: Meine kleinen Gasflaschen, die ich zum Kochen brauche, gibt es nämlich nicht, wie der Autovermieter gesagt hat, in jedem grossen Supermarkt. Nach einigen Anläufen in verschiedenen Orten (und immer neuen Tipps von den Angestellten) fand ich endlich mein Gas! Mein Auto ist jetzt auch wieder voll getankt, und die Besichtigung der Aratiatia-Rapids war eindrücklich. Nach den Huka Falls wird der Waikato River gestaut. Viermal täglich wird aber Wasser aus dem Stausee abgelassen. Kurz vor zwölf Uhr Mittags stand ich also auf einem Aussichstpunkt am Fluss, und beobachtete, wie das Wasser stieg, und die Strömung stärker wurde. Man konnte zusehen, wie das Wasser um mehr als einen Meter anstieg.

Nach den Aratiatia-Rapids suchte ich die dritte Dump-Station an diesem Tag auf (und seit einigen Tagen eine mehr), die ich ohne Erfolg wieder verliess. Ich brauche eine Dump-Station, wo ich mit meinem Auto darauf fahren kann, da der Ablauf unter meinem Auto ist, und ich kein Rohr habe. Bis jetzt waren aber alle Dump-Stations, die ich gesehen habe (bis auf eine, auf meinem ersten Campingplatz in Orere) so gebaut, dass man nicht darüber fahren kann.

Also fuhr ich Richtung Turangi, und richtete mich auf halber Strecke auf einem Campingplatz ein. Auch hier ist die Dump-Station für mich nicht geeignet. Die Campingplatzbesitzer haben mich dann hinter das Haus gelotst, wo ich mein Wasser auf einer Wiese ablassen konnte:-)

Der Campingplatz ist zwar direkt an der Hauptstrasse, aber mit einer tollen Aussicht über den ganzen Lake Taupo. Der See ist übrigens in einer eingestürzten Caldera (Magmakammer) eines Vulkans. Der Vulkan gilt als einer der grössten Vulkane der Erde. Wenn man diesen See sieht, und bedenkt, dass der mal mit Magma gefüllt war, ist es auch nicht schwer, sich das vorzustellen. Er ist riesig!

2 Kommentare

  1. Liebe Isabel
    Jetzt wo es bei dir heiss wird, ist es bei uns kalt und Winter 😉 Wir geniessen es aber, in der Wärme zu sitzen, einen Kaffe zu trinken und deine Berichte zu lesen! Das ist spannend, was du du uns da alles erzählen kannst und auch die wunderschönen Bilder begeistern uns sehr! Wir wünschen dir natürlich weiterhin ganz tolle Erlebbnisse und eine schöne Advenszeit – auch wenn diese bei dir wohl ganz anders aussieht als bei uns!
    Herzliche Grüsse aus dem Baselbiet
    Thomas und Wilma

  2. Liebe Isabel
    Deine tollen Berichte freuen uns immer riesig. Dank den Bildern können wir viel von deinem Erlebten mit verfolgen. Dank den schönen Fotos haben wir das Gefühl, dass der Schwefelduft uns richtig in der Nase sticht! Von der Wärme in Neuseeland könnten wir gut etwas brauchen, bei einer zügigen Bise und ein wenig Schnee ist es recht kalt, aber zum 1.Advent kommt schon weihnächtliche Stimmung auf.
    Weiterhin alles Gute und liebe Grüsse
    Grosi, Grosspapi

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