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Bockig

Gerade sind ein paar Tage zu dritt auf dem Hof verstrichen. Da Anna und Lisa nicht mehr da sind, und Arney und Beta nach Reykjavík geflogen sind, waren Nici und ich alleine mit Dorhildur in Húsey. Ganz ungewohnt! Und man hat plötzlich so viel Verantwortung!

Unsere lange To-Do-Liste möchte sich nicht so recht kürzen lassen. Immer, wenn wir uns etwas vornehmen, kommt sicher etwas dazwischen, das gerade dringender ist. Die „Inside-Pferde“ brechen immer wieder auf eine andere Wiese aus, und wir finden komplett niedergetrampelte Zäune vor, die wir dann behelfsmässig wieder aufstellen (die richtige Reparatur dieser Zäune wird auf die Arbeitsliste 2018 gesetzt 🙂 ) Die „Outside-Herde“ bricht regelmässig in den geschützten Teil am Strand ein, wo wir sie wieder rausscheuchen müssen. Skotthetta, Álfadís, Rósaljós und Snör stehen auch schon wieder auf der Sommerwiese, obwohl ich ja Montagnachmittag auch Skotthetta als letzte dieser vier offiziell in den Winter entlassen habe.

Apropos: Am Montagnachmittag habe ich den letzten drei Pferden, die noch Hufeisen hatten, die Eisen abgenommen. Skotthetta war eines davon, da sie am Morgen immer weg war. Wieder drei Pferde weniger im Stall. Jetzt sind noch genau neun Pferde drin.

Die kleinen Junghengste (oder einer davon Ex-Hengst) halten uns auch immer auf Trab. Sie haben eine kleine Weide neben dem Haus. Wenn es regnet müssen wir sie aber in den Stall nehmen, da Álfur nach der Kastration noch etwas geschont werden muss. Er kennt es aber noch nicht, geführt zu werden, und bis jetzt ist er immer brav Kjalar gefolgt. Zweimal dauerte es aber ein bisschen länger, die beiden auf ihre Weide zu führen…

Die Stute „Gjöf“, die den ganzen Sommer bei unserem Hengst „Tungugodi“ stand, gehört Ditta, der Schwester von Laufey und ihrem Ehemann Halli. Heute wurde sie abgeholt. Gestern mussten wir sie also auf der riesigen Wiese einfangen. Stikla, die im Sommer auch schon beim Hengst stand, und zurück kam, weil ihre Hufe gemacht werden mussten, brachten wir jetzt wieder als Gefährte zu Tungugodi. Dorhildur wollte uns begleiten, und Depill, der Hund, und Kolur, die Katze wollten auch dabei sein. So kam es, dass wir zu sechst, drei Menschen, ein Pferd, ein Hund, eine Katze, zu der Hengstweide spazierten.

Die Schafböcke sind immernoch draussen. Die beiden holten wir bis jetzt noch nicht nach Hause. Am Dienstag ritten Nici und ich aber das erste Mal los, um sie etwas näher zum Hof zu treiben. Es hiess, sie seien noch träger als die Schafe, es könnte sein, dass wir sie nicht den ganzen Weg auf einmal treiben können. Anhand der kurzen Strecke, die wir sie an diesem Tag treiben konnten, änderten wir gestern unseren Plan: Wir trieben sie zur Strasse, damit wir sie da mit dem Pferdeanhänger abholen können. Wir trieben die Böcke fast bis an die Strasse, wurden aber beim nach Hause reiten leicht von der Dunkelheit überrascht (es dämmert nun schon etwas nach 17:00Uhr), deshalb verlegten wir die Sache mit dem Anhänger auf heute. Die Böcke fanden wir gestern an der exakt gleichen Stelle wieder, wie wir sie am Tag zuvor verlassen haben. Unsere Hoffnung, dass sie auch jetzt nicht weit gehen würden, hätte sich also tatsächlich bewahrheiten können.

Heute Morgen, gerade als wir zum Anhänger gehen wollten, rief Laufey an. Sie meinte, wir könnten doch auch Halli fragen, ob er uns mit den Böcken helfen könnte. Halli und Ditta haben am Mývatn eine Schaffarm mit 500Schafen. Also änderten wir unseren Plan, und bauten heute Morgen am Zaun weiter (wir haben immernoch etwa 30Pfosten zu setzen, heute Morgen haben wir etwa sieben geschafft). Nach dem Mittagessen waren Halli und Ditta da, und wir fuhren los, um die Böcke zu suchen. Keine Spur! Die Böcke waren weg! So kehrten wir mit leerem Anhänger zurück. Morgen versuchen wir unser Glück erneut. Wir wären froh, wenn sie endlich zurück wären, weil es uns eine Menge Zeit kostet, sie zu treiben. Langsam mache ich mir aber leichte Sorgen, ob wir den Zaun noch zu Ende bauen können, gerade, wenn der Boden gefriert (was immer öfter der Fall ist). Dass wir nur ein Bohrer haben, um ein Loch zu graben, wo die Zaunpfosten reingestellt werden, macht die Sache auch nicht besser. Es geht nur langsam voran…

Morgen kommen wieder mal Gäste. Gerade war einige Tage gar nichts los. So wie es aussieht, möchten sie sogar auf eine Reittour! Ich hoffe, dass dafür der Wind über Nacht wieder etwas nachlässt. Heute Morgen hatten wir zwar geniales Wetter: wolkenlos, angenehm „warm“ (ich hatte in meinem Islandpulli zu warm, darunter trug ich nur ein Kurzarmshirt), jetzt zogen aber Wolken auf, und in Nordisland gab es eine Sturmwarnung.

Beta ist heute Abend wieder zurück gekommen. Wir sind etwas erleichtert, die Kommunikation mit Dorhildur war zwischendurch etwas schwierig. Sie spricht etwa so viel Englisch, wie ich mittlerweile Isländisch kann. Zum lernen ist es zwar das Beste, was mir passieren konnte, aber manchmal wäre es angenehm, wenn man sich besser verständigen könnte. Glücklicherweise waren die Missverständnisse, die wir bisher hatten, nicht schlimm, nur Lustig!

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