Am Tag nach den Nordlichtern bin ich morgens „seltsamerweise“ nicht sehr ausgeschlafen aufgewacht. Trotzdem hiess es essen, rausgehen und die Pferde satteln. Heute plante ich mit den Reitgästen aus dem Hostel einen Ritt ins Landesinnere, dieses Mal aber am Lagarfljót entlang, nicht wie am Tag zuvor der Jökulsá entlang. Eigentlich ist das die Gegend, wo meistens auch die Rentiere sind, aber leider wollten sie sich nicht zeigen.
In der Mittagspause durften alle Helfer auf einen „Crazy-Ride“. Heute war Robins letzter Tag in Húsey, und alle wollten ihn nochmal auf einem Pferd sehen. Der Crazy-Ride war eine Chance für mich, wieder auf Skotthetta zu reiten. Mit den Gästen wollte und durfte ich sie noch nicht reiten, da wir ihr noch nicht trauten. Zu unserem Ritt: Er war schnell! Alles dem Strand entlang, und da es warm war, auch im Wasser drin!
Als wir zurückkamen mussten wir schon die Pferde für den Abendritt reinholen. Auf diesem Ritt ist nichts spektakuläres vorgefallen, ich kann mich kaum mehr daran erinnern. Ich weiss nur noch, das ich Geisli, der Grossvater von Skotthetta geritten habe. Wir waren alle ziemlich müde am Abend, schliesslich sassen wir fast sechs Stunden auf dem Pferd!
Am nächsten Morgen waren erst drei Leute für die Seehundtour eingeschrieben, und die beiden Reitgäste. Natalie und ich wollten die Touren machen, Anna und Lisa waren froh, nicht reiten zu müssen. Als Natalie und ich im Glashaus waren, kurz davor, das Frühstück aufzutischen, kamen die Reitgäste rein, und sagten uns, dass sie heute Morgen doch nicht reiten. Als sie draussen waren jubelten Natalie und ich schon, weil dann nur einer reiten musste. Kaum hatten wir fertig gejubelt, kamen die anderen Reitgäste aus dem Hostel, und fragten, ob sie nicht doch heute Morgen auch schon reiten könnten. Zwei Erwachsene, drei Kinder! Das hiess, ALLE von uns mussten Reiten! „Freude herrscht!“
Fürs Mittagessen waren nur gerade fünf Personen da: Wir vier Helfer, und die Mutter von Laufey. War komisch, so wenige Leute am Tisch, waren wir doch vor ein paar Tagen noch dreizehn!
Abends dachten wir, niemand von uns muss reiten, da nur die beiden Reitgäste eingeschrieben waren, und die gefragt haben, ob sie alleine gehen dürfen. Da es aber dem Einen nicht gut ging, ging ich mit der Anderen auf einen kurzen, ausgiebigen Ritt, wieder mit Skotthetta.
Zum Abendessen gab es homemade Pizza und Pommes. Während dem Essen bemerkten wir, dass das gerade der erste Tag ohne Gschwellti war.
Am nächsten Tag war dann der erste Tag ganz ohne Kartoffeln, nicht mal in anderer Form! Morgens und Abends bin ich mit den Reitgästen mit den Kindern auf die Tour. Die Seehunde sind wie die Gäste zahlreich erschienen.
Im Gegensatz zu heute Morgen! Da waren 2-5 Leute angemeldet (bei drei Leuten wussten wir die Uhrzeit nicht, wann die kommen wollten), und kein einziger Gast kam! Leichte Frustration, auch für die Pferde. Für mich war es nur soweit nervig, weil wir die Pferde für den Zweitagesritt nach Galtastadir, der um 11Uhr starten sollte, noch nicht in die Halle reinnehmen konnten, weil sonst einfach zu viele Pferde in der Halle gestanden wären.
Trotzdem haben wir es geschafft, pünktlich um 11Uhr loszureiten. Ich startete mit Skotthetta, und habe in der Hälfte auf Skuggi gewechselt. Die beiden Reitgäste aus dem Hostel haben Fee und Morgunstjarna, Hrappur und Hrói dabei, Natalie hat Snarfari und Stjarna dabei. Natalie und ich hatten je zwei Handpferde dabei, die Reitgäste ritten ohne.
Der Ritt war sehr schön, aber leider war heute der erste Regentag. Trotzdem hatten wir Glück, und wurden nur kurz vor der Mittagspause nass. Der Boden, auf dem man an den beiden Tagen reitet ist sowieso immer nass, auch wenn es eine Woche lang nicht geregnet hat, also hat es sonst keinen grossen Unterschied gemacht. Mein grösstes Problem im Moment ist, dass meine Stiefel, die ich als „wasserdicht“ gekauft habe, schneller Wasser hereinlassen als es normale Turnschuhe würden. Nach zwei Minuten durch nasses Gras reiten (ohne dass man das Gras mit den Stiefeln berührt) fühlt man, wie die Socken an den Fersen feucht werden: Tooooll! 😀
Natalie und ich kamen ziemlich erschöpft zuhause an, und sind direkt auf dem Sofa eingeschlafen, während der eine Reitgast meinte, dass das doch gar nicht so anstrengend war. Ehrlich gesagt, sind wir uns nicht sicher, ob das wirklich so war… Naja, er hatte ja auch keine Handpferde. Ich jedenfalls gehe jetzt schlafen. Bin gespannt, ob die Pferde morgen noch im Zaun stehen, oder ob wir ein paar zu wenig haben für den Rückweg.
Ach ja: Die Lämmer werden schon frech! Lille ist hinter mir in meinen Wohnwagen gehopst, und hat sich danach geweigert, wieder raus zu gehen. Immerhin mag er es, mit Kjalar zu kuscheln. Die Kühe sind auch immer überall, zum Glück hatte ich von denen noch keine im Wohnwagen!
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