Seit dem letzten Post ist viel geschehen. Bis zum 27. August habe ich bereits „Tagebuch“ geschrieben, jetzt geht es weiter!
Am 28. August am Morgen half ich Lisa und Robin das Tor der Reithalle zu reparieren. Es war nicht mehr möglich, es ganz zu schliessen. Jetzt geht das wieder einwandfrei! Irgendwann stand ich aber nur noch unnötig daneben, weil es einfach nicht sechs Hände brauchte. Also habe ich den Reithallenboden wieder verteilt und den Hengststall geputzt. Die Zeit verlief wie im Flug, das Mittagessen war schon durch und die Abendreitgäste kamen schon. Ich durfte alleine mit einer geübten Reiterin auf eine Seehundtour. Der Ritt verlief problemlos, und beide kamen glücklich wieder Zuhause an.
Am nächsten Morgen habe ich das Hostel geputzt. Zwei Betten mussten neu bezogen werden, die Bäder geputzt und der Eingang gestaubsaugt werden. Am Nachmittag war wieder eine Seehundtour angesagt, auf welcher ich zwei holländische Gäste leiten durfte. Die Beiden strahlten vor Freude, als etwa sechs Seehunde ganz nah zu uns schwammen.
Gestern habe ich zuerst die Wände im Stall fertig gestrichen, dann den Hengststall sauber gemacht. Kjalar und Álfur produzieren ganz schön viel Abfall, wobei Kjalar aber deutlich ordentlicher in die Ecke macht! Kjalar ist übrigens der zukünftige Vater von Skotthettas Fohlen. Kjalar steht eigentlich nur im Stall drin, weil er immer zur Weide ausbricht, um zu Skotthetta zu kommen (obwohl der gerade zwei andere Stuten bei sich hätte…!)
Nach dem Mittagessen habe ich mit Anna und „der anderen Lisa“ Bett getauscht. Bisher war ich im Haus im Helferzimmer, und die beiden im Wohnwagen, jetzt ist es andersrum. Ich geniesse nun einen ganzen Wohnwagen für mich alleine, bei dem ich ohne jemanden zu wecken raus kann um nach Nordlichtern Ausschau zu halten.
Am Abend führte ich zwei Gäste auf der Seehundtour, die, wie ich erst auf dem Ritt herausfand, und vorher die ganze „Safety-Instruction“ auf Hochdeutsch gemacht hatte, aus der Schweiz kommen. Trotz dem schönen Wetter hatten wir Glück und sahen Seehunde im Wasser. Normalerweise sind sie bei Sonnenschein nicht sehr an uns interessiert, und bleiben auf den Sandbänken liegen.
Da ich heute Morgen ausschlafen durfte, blieb ich gestern Abend noch etwas länger wach, um den Himmel zu beobachten. Um halb eins in der Nacht gab ich es auf, und schlief ein, stellte jedoch für ein Uhr, zwei Uhr, drei Uhr und vier Uhr den Wecker, ohne Erfolg. Die Lichter wollten sich nicht zeigen.
Heute Morgen erfuhr ich aber, dass einige Gäste aus dem Hostel um halb zwei schwache Nordlichter sahen: Manno!
Wie auch immer, nachdem ich heute Morgen aufwachte, und etwas gegessen hatte, half ich halbwegs in der Küche, und sprach noch eine Weile mit Simona, die heute leider wieder nach Hause geflogen ist. Die Gute ist seit 25 Jahren jeden Sommer in Húsey, es wird komisch sein ohne sie! Nach dem Mittagessen machte ich mit Anna und Lisa das Hostel, und danach machte ich mit dem zwei Reitgästen aus dem Hostel, die eine Woche da bleiben, einen Ritt ins Landesinnere. Ich war überrascht, wie gut ich die Wege noch fand, war aber doch froh, dass ich noch eine kurze, knappe Beschreibung der Stelle bekam, an der ich nach links musste.
Als ich nach dem Abendessen meine Kamera sicherheitshalber schon ins Haus nehmen wollte, und deshalb nochmal kurz in den Wohnwagen ging, fiel mir auf, dass der Strom im Wohnwagen nicht ging, und somit die Heizung auch nicht funktionierte. Etwa nach 45 Minuten fanden wir heraus was das Problem war: Die beiden Lämmer, die mit der Flasche aufgezogen wurden, trampelten heute im Garten vor dem Glashaus herum, und zogen dabei das Stromkabel, das an einer zerrissenen Stelle nur mit Isolierband zusammengeklebt wurde, auseinander. Für diese Nacht ist es notdürftig zusammengeflickt, morgen wird es (hoffentlich) richtig repariert!
Gerade ist es 1.00Uhr morgens, und ich bin noch hellwach. Während dem ich am Blog schrieb, bin ich alle 10Minuten vor meinen Wohnwagen gestanden, und habe den Himmel beobachtet, nachdem wir vorhin schon einige Schwache Linien gesehen hatten. Und jetzt wurde ich belohnt! Unglaublich, was sich gerade am Nachthimmel abgespielt hat! Und ich habe mehr aus meiner Kamera herausgebracht, als ich dachte! Zuerst zögerlich und ohne zu wissen, wie ich meine Kamera einstellen muss, habe ich sie auf einen Zaunpfahl abgestützt, und erstmal nur einige schwarze Bilder geschossen. Aber schnell fand ich heraus, wie ich alles einstellen muss. Einfach faszinierend! Als ich dann über den Lichtern noch zweimal eine Sternschnuppe sah, war der Abend einfach perfekt! Wenn für morgen früh nicht dreizehn Reiter eingeschrieben wären, würde ich warscheinlich noch die ganze Nacht flach auf der nassen Wiese liegen, die Arme oder Knie als Stativ benützend.
Leider muss ich jetzt doch mal ins Bett, so schön es da draussen auch ist, wenn auch eher kalt…
Ps: Der Braune süsse ist Kjalar, der rechte Schimmel ist Snæfaxi 😉
Herzlichen Dank für deinen begeisternden Bericht, es ist für uns wunderbar an deinen Erlebnissen teilhaben zu können. Ja die Nordlichter haben uns auf Bildern auch immer fasziniert, sie in Wirklichkeit zu erleben wird für uns wohl ein Wunsch bleiben.
Gruss Grosi, Grosspapi
Snaefaxi!!!! Herzli, Herzli, Herzli :). Dann hast Du das Nordlicht jetzt ja gesehen. Kannst Du jetzt bitte wieder nach Hause kommen??? 😉
Auf gar keinen Fall!!! 😛 jetzt geht es erst richtig los!:-)