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Bute Farm, Cape Palliser und Wellington

Fast eine Woche ist seit dem letzten Beitrag vergangen. Letztes Mal war ich kurz vor Masterton, und fuhr tatsächlich noch am gleichen Tag bis zu meiner Cousine Katy.

Zuerst fuhr ich ein Stück zu weit, da ich nicht mitbekommen habe, dass sie nicht mehr „am Ende der Strasse“ wohnen, wo ihre Farm ist. Zum Glück war Katy’s Mann Nick im Schafstall, der mich dann zum Haus lotste. Hier wurde ich sehr herzlich Empfangen. Honor, die Tochter von Katy und Nick, hat sich sogar extra wegen meiner Ankunft umgezogen, und stand mit einem pinken Rock da. Finn, der erst 1.5jährig ist, wollte nicht viel von mir wissen.

Honor zeigte mir sofort ihr Zimmer, wo sie gleich begann, mit mir und ihren Schleich-Pferden zu spielen.

Am nächsten Morgen sattelten wir das Pony, und drehten einige Runden auf dem Paddock mit den Kindern. Danach machte Katy mit den Kindern und mir einen Ausflug nach Castlepoint, wo Nick’s Eltern ein Ferienhaus mit genialer Aussicht besitzen. Nach der Führung durch dieses Haus liefen wir zum Aussichtspunkt am Leuchtturm, und genossen den Strand.

Am Samstag verbrachte ich den ganzen Morgen mit den Kindern. Beide wollten mit mir spielen, und eigentlich konnte ich ganz gut mit beiden gleichzeitig spielen. Ausser, wenn Honor unbedingt im oberen Stock spielen wollte, und Finn unbedingt die Treppe rauf und runter klettern wollte.

Ich kam sogar dazu, Weihnachtskekse zu backen! Katy zog die Rezepte von Zimtsternen und Basler Brunsli hervor, und der Spass begann. Ich wallte den Teig von den Zimtsternen aus, Honor stack die Formen aus, ich legte sie aufs Blech, wo Finn aus den fertigen Keksen weitere Formen ausstach 🙂

Später fuhr uns Katy zum Schafstall, wo gerade die Schafe geschoren wurden. Es war sehr eindrücklich zuzuschauen, wie fünf Scherer gleichzeitig arbeiten, und weitere fünf Leute die Wolle sortieren und in riesige Säcke packen. Pro Schaf eine Minute um es zu scheren!

Am Abend gab es ein Adventsfest bei den „Nachbarn“, wo ich mitdurfte. Das war ein lustiger Abend! Ich lernte einige nette Leute kennen, die Kinder hatten Spass an der Wasserrutschbahn im Garten, und schliesslich gab es etwas zu essen. Nach dem Essen kam sogar Santa zu Besuch! Mit dem Quadbike kam er angefahren, und er hatte eine Sonnenbrille auf der Nase (natürlich, es ist Sommer!) Er verteilte Geschenke an die Kinder und vergass dabei fast Finn. Honor sagte aber im richtigen Moment, bevor er das Haus verliess, dass doch ihr Bruder Finn auch lieb war…

Am Sonntag machte ich einen Ausflug nach Riversdale. Hier gibt es einen weiteren wunderschönen Strand. Ich spazierte am Strand entlang, wo ich meine erste Pauamuschel fand, und setzte mich danach mit einem Buch an den Strand.

Zurück auf der Farm fuhr ich nochmal bis zum Schafstall, wo die Lämmer geschoren wurden. Das ging noch schneller als am Tag zuvor die Schafe, da sie kleiner sind, und die Wolle nicht sortiert werden muss. Hier kommt alles in den gleichen Sack, da die Wolle minderwertig ist.

Wieder im Haus zeigte mir Honor ein Rezeptbuch von Betti Bossi, wo ich das Rezept vom Dreikönigskuchen entdeckte. Katy holte mir alle Zutaten hervor, damit ich nur noch loslegen konnte. Ich finde, das Ergebnis meines ersten selbst gemachten Dreikönigskuchen kann sich sehen und essen lassen!

Am nächsten Morgen sah ich zu, wie Nick die Schafe am Haus schor. Das sind einige Schafe mit Spezialbehandlung, wie zum Beispiel „Fairy“, Honor`s Flaschenlamm. Danach bekam ich eine Führung über die riesige Farm. Nach dem Mittag packte ich meine Sachen zusammen, und fuhr zurück nach Masterton, und etwas weiter südlich nach Greytown, wo ich die Nacht verbrachte. Am nächsten Tag ging meine Reise weiter nach Martinsborough, und weiter zum südlichsten Punkt der Nordinsel, dem Cape Palliser. Kurz vor dem Cape drehte ich aber um, da hier die Strasse zu einer Schotterpiste wurde, die mir etwas zu staubig war, mit all den Autos, die mir entgegen kamen. Allgemein ist es auffällig, wie trocken die Landschaft ist. Katy und Nick warten schon lange auf den Regen.

Zwischen Martinsborough und Cape Palliser sind die Putangirua Pinnacles, wo auch ein schöner Campingplatz ist. Zu den Pinnacles führen zwei verschiedene Wanderwege. Es hiess, der Weg ist nicht schwierig, aber als einfach hätte ich ihn jetzt auch nicht eingestuft. Einen Weg gab es auf einer der zwei Routen gar nicht, man lief einfach durch ein Flussbett mit grobem, losen Geröll. Zwischendurch musste man einen Bach überqueren, oder sich durchs Dickicht zwängen. Schon auf dem Hinweg konnte man an den Seiten des Flussbetts die speziellen Steinformationen sehen. Was mich aber ganz hinten im Tal erwartete, hätte ich nicht erwartet! Die Pinnacles halten also locker mit dem Bryce Canyon mit! Ich stieg das Tal zwischen den Pinnacles hoch, und weil es so schön war, erkundete ich auch jedes einzelne Seitental. Die Steigung betrug bestimmt bis zu 25% (nein, ich glaube, ich übertreibe nicht), die Sonne brannte, und der Schweiss lief mir in Bächen den Rücken herunter. Aber es war es der Wert! Als ich mich schliesslich von den Pinnacles losreissen konnte, wollte ich den anderen Weg zurück zum Campingplatz gehen. Das bedeutete einen weiteren Aufstieg, wieder bis zu 25% Steigung. Oben erwartete mich eine Aussicht, über die ganzen Pinnacles, durch die ich vorher durchgekraxelt bin. Hier fiel mir erst auf, wie viel Steigung ich wirklich gemacht habe.

Der Rückweg führte auf einem schmalen Pfad durch den Busch. Das einzige, was man hörte, waren die Vögel und die Insekten.

Ich denke, die Pinnacles sind ein Geheimtipp: In meinem Reiseführer wurden sie nicht erwähnt, nur in meinem Location Guidebook von „The Lord of the Rings“ (die Szenen auf dem Pfad der Toten wurden hier gedreht) und im Rankers App, wo alle Campingplätze aufgelistet sind wurde davon geschrieben. Auf dem ganzen Weg sah ich auch nur drei mal andere Leute. Das macht es natürlich umso eindrücklicher, wenn man ganz alleine ist.

Als ich zum Campingplatz zurückkehrte waren drei Stunden vergangen, und nicht wie ausgeschildert 1.5-2Stunden, da ich so viele Abstecher machte.

Heute fuhr ich bis nach Wellington, wo ich kurz nach 13.00Uhr eintraf. Als erstes besuchte ich den „Weta Workshop“ und machte bei einer Führung mit. Weta Workshop ist da, wo die Kostüme und Requisiten, sowie Miniature von Städten von Filmen hergestellt werden. Die Führung war sehr interessant, mit einigen Geschichten zum schmunzeln.

Die Führung dauerte länger als ich erwartet hatte, also machte ich mich auf die Suche nach einem Ort für die Nacht. Das stellte sich als etwas schwierig heraus, jetzt bin ich etwas ausserhalb von Wellington auf einem (sündhaft teuren) Campingplatz. Morgen steht das „Te Papa“ Museum auf dem Programm.

2 Kommentare

  1. Liebe Isabel, lieber Markus
    Bei euch ist in rund zwei Stunden schon Neujahr, wir wünschen euch beiden und natürlich auch der ganzen Familie von Herta ein gutes, glückliches 2018. Wie alle Jahre ist Edith über die Neujahrstage bei uns zu Besuch. Am Neujahrstag haben wir Bettina zum Mittagessen eingeladen, am 2. Januar gibt’s dann die traditionelle Berner Platte inkl. Sauerkraut, da ist Markus sicher froh, nicht dabei sein zu müssen! Für den weitern Aufenthalt in „Neusi“ wünschen wir euch viele schöne Tage und Erlebnisse auf der Südinsel.
    Liebe Grüsse Alice Erwin

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